Bron: Maico-Letters.de
11) Motorradbau mit Präzision
Heute verlassen mehr als 8500 Motorräder alljährlich die große Montagehalle in Pfäffingen. MAICO erweist sich dabei immer wieder als Schrittmacher, der moderne Off-Road-Technik mit Zeitvorsprung optimiert hat. Den allerneuesten Produkten der MAICO-Motorradwerke attestiert die internationale Fachpresse wieder höchste Qualität.
Das amerikanische Cross-Magazin „Dirt-Bike“ schreibt: „Wir wollen nicht vorschnell sein, aber es ist kaum zu glauben, daß eine andere Halbliter-Maschine der Maico MC 490 ebenbürtig ist.“ Traditionell liegen die Vorzüge der neuesten Modelle wieder in der Harmonie zwischen Fahrwerkseigenschaften und Motor-Charakteristik bei minimalem Gewicht.
Endprodukte solcher Qualität können dank einer komplexen Betriebsstruktur entstehen: Die „Schaltwege“ vom Zeichenbrett der Konstruktionsabteilung über den Versuch mit ersten Prototypen der neuen Generation bis zur serienreifen Produktion sind kurz. Hand in Hand arbeiten Werksleitung, Konstruktion und Fertigung zusammen. Ein großer Stab qualifizierter Mitarbeiter ermöglicht heute umfassende Entwicklungsarbeiten, auf hauseigenen Prüfständen können die Hochleistungs-Zweitakter permanent weiterentwickelt werden. Dipl.-lng. Wilhelm Maisch, ältester Sohn des Firmenmitbegründers Wilhelm Maisch sen., setzt in der Produktion modernste Fertigungsmaschinen ein.
Im Motorenwerk Herrenberg garantiert ein modernes, numerisch gesteuertes Bearbeitungszentrum höchste Präzision. Hochpräzise Kurbelwellenfertigung ist MAICO-Standard.
„Der hohe Eigenfertigungsanteil ist typisch für unsere Fertigungsstruktur“, charakterisiert W. Maisch jun. die MAICO-Produktion. Tatsächlich sind alle Motorrad-Hauptteile eigene Konstruktionen, die in den Werken Herrenberg und Pfäffingen hergestellt werden. Die MAICO-Antriebsaggregate sind vom Getriebe bis zum Zylinder Eigenproduktion. Sämtliche Getrieberäder sind MAICO-Produkte, ebenso die oft kopierte MAICO-Vorderradgabel, ferner die Bremsnaben, die komplettierten Laufräder und die in lohnintensiver Schweißarbeit hergestellten Hinterrad-Schwingen und Hochleistungs-Auspuffanlagen.
Am Transportband werden lackierte Motorradteile im Minuten-Takt durch den Infrarot-Trockenofen der MAICO-Lackiererei in Pfäffingen geschleust. Von dort kommen die Teile direkt in die Montagebänder der großen Fertigungshalle. In etlichen Arbeitstakten entsteht innerhalb weniger Minuten ein komplettes, hochentwickeltes Motorrad. Nach strenger Qualitätskontrolle werden die MAICO-Motorräder in alle Welt ausgeliefert.
MAICO-Motorradtechnik steht im Ruf höchster Qualität. Das in New York erscheinende Insider-Blatt „Cycle-World“ hat MAICO mit hervorragenden Ergebnissen getestet.
„Durch sorgsames Zusammensetzen von Bestandteilen bester Qualität hat MAICO ein Motorrad gebaut mit dem Wert einer Moto Cross-Maschine, aber ohne es übertrieben schwierig zu machen sie zu fahren“, schreibt die auflagenstarke Zeitung über die Maico GS 250. Den Cross-Modellen wird zugleich bescheinigt, daß an ihnen alle Materialien erste Klasse sind und sie trotz ihrer ungestümen Kraft überraschend leicht zu fahren und phänomenal leicht zu handhaben sind.
12) Mit flexiblen Reaktionen
In fünf Jahrzehnten MAICO-Firmengeschichte haben sich die Bedingungen des Motorradmarktes vielfach gewandelt. Konkurrenzdruck aus Fernost und instabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen waren oft Ursachen für Betriebsschließungen renommierter Motorradfirmen in Deutschland und Europa. Wie sich MAICO unter diesen Vorzeichen zum heutigen Stand entwickeln konnte, ist eine berechtigte Frage.
In der 50jährigen Geschichte der MAIC0-Motorradwerke gibt es Wendepunkte, an denen zukunftswichtige Entscheidungen fallen mußten: Nach Kriegsende trotz Demontage der Fertigungsmaschinen und Knappheit an Produktionsmaterial einfach Ausweichartikel zu produzieren, war beispielsweise ein für seine Zeit marktgerechter Entschluß: Marktlücken wurden genutzt, Kriegsheimkehrer konnten beschäftigt werden, qualifizierte Fachkräfte wurden in die Firma integriert, der sie teils bis heute treu geblieben sind. Ebenso hat sich die Entscheidung als richtig erwiesen, ab 1962 werksseitig im Cross-Grand-Prix zu konkurrieren. Nachdem nämlich die bisherige Europameisterschaft in der Viertelliterklasse zur Weltmeisterschaft aufgewertet wurde, waren den MAICO-Werken zugleich Expansionschancen eröffnet, die konsequent genutzt wurden.
Das Grand Prix-Engangement hatte seine Wirkung: MAICO rückte auf dem internationalen Motorradmarkt ins Blickfeld der Kaufinteressenten. Die ständige Präsenz der MAICO-Verkäufer auf sämtlichen internationalen Zweiradmessen verstärkte die Nachfrage nach den Wettbewerbsmaschinen aus Pfäffingen. MAICO-Exportchef Hans Kresin und seine Mitarbeiter konnten Zug um Zug eine internationale Verkaufsorganisation über leistungsfähige Importeure errichten. Wie beim Ausbau des inländischen Verkaufsnetzes hat MAICO als Handelspartner immer Fachleute der Branche bevorzugt, die möglichst selbst im Sportgeschehen aktiv waren. Männer wie Adolf Weil führt MAICO gerne in der Liste seiner Vertragshändler. Er leitet seit Ende seiner fahrerischen Karriere mit großem Erfolg seine eigene inländische MAICO-Generalvertretung.
Der heutige MAICO-Vertragshändler Adolf Weil hatte 1973 durch seinen sportlichen Einsatz bei der publikumswirksamen Trans-AMA-Cross-Serie die Marke MAICO auch in den USA stark popularisiert. Nachdem Weil überlegen Gesamtsieger der Serie war, setzte in den Staaten verstärkte Nachfrage nach Maschinen ein, die MAICO ab Fließband hatte: Off-Road-Modelle höchster Qualität. MAICO analysierte den US-Markt richtig und errichtete 1974 in Pennsylvania/USA eine Vertriebsniederlassung, und dies war eine neue Zäsur in der MAICO-Firmengeschichte. Die USA entwickelten sich neben Europa nämlich sehr schnell zu einem weiteren Handelsschwerpunkt. Unter der Firmierung „MAICO-USA“ wurde die Vertriebsniederlassung von Pennsylvania nach Norfolk/Virginia verlegt und mit eigenem Personal ausgebaut. Auch im amerikanischen Westen hat das europäische Stammwerk unter der Bezeichnung „MAICO-West“ in Los Angeles seine eigene Vertriebsniederlassung aufgebaut.
In den osteuropäischen Ländern herrscht zunehmend starkes Kaufinteresse an MAICO-Produkten. Dem kann entsprochen werden, wenn die staatlichen Einfuhrorganisationen künftig marktgerecht agieren. Die Versuche, auch nach Japan MAICO-Qualität zu verkaufen, haben sich in neuerer Zeit als gangbar erwiesen: MAICO erwartet heute Lieferaufträge aus dem Land großer Motorradhersteller.
13) MAICO ist heute anerkannter Spezialist
MAICO hat in fünf Jahrzehnten auf wechselnde Bedingungen von Wirtschaft und Handel flexibel reagiert. Die Spezialisierung auf die Produktgruppe Cross- und Geländesportmaschinen hat zu hoher Qualität geführt. Investitionen in die Fertigungsmaschinen, der Ausbau weltweiter Geschäftsverbindungen, die sportlichen Erfolge, die qualifizierten Mitarbeiter - das charakterisiert ein solides Unternehmen in der Zweiradbranche: MAICO exportiert heute in 30 Länder, der Exportanteil liegt bei über 80 %.
Konstruktions- und Versuchs-abteilung arbeiten eng zusam-men.
MAICO - 1931 - 1981 - 3/3
Modernste computer-gestützte Maschinen finden in der MAICO- Fertigung ihren Einsatz.
... Nabenbearbeitung mit modernsten Maschinen.
Auf zwei Montagebändern werden täglich bis zu 50 Maschinen hergestellt.
Der Zusammenbau der Motoren und Zweiräder erfolgt in Gruppenarbeit.
Maico-Werk in Pfäffingen
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